Was soll ich studieren?
„Was soll ich studieren?“, das ist hier die Frage, in verschärfter Form „Was soll ich bloß studieren?“. Aber keine Sorge, vor dir haben sich schon jede Menge Menschen diese Frage gestellt und ein großer Teil dieser Menschen hatte die gleichen Probleme damit, die du vielleicht gerade hast. Deshalb teilen wir dieses große Rätsel in mehrere kleinere Fragen auf und gehen sie mit dir Schritt für Schritt durch.
Inhaltsverzeichnis
„Was soll ich studieren?“ – die Beantwortung dieser Frage kann im besten Fall Spaß machen und dich im ungünstigsten Fall in eine mittelschwere Existenzkrise stürzen.
Deshalb wollen wir gleich zu Beginn einmal festhalten, dass es das nicht sollte: Die Studienwahl ist zwar eine Entscheidung, die du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest, aber sie ist keine Frage über Leben und Tod. Menschen machen Fehler und viele suboptimale Entscheidungen im Leben kann man ausbügeln. Formuliere die Frage also für dich selbst vielleicht lieber zu „Was kann ich studieren?“ oder „Was möchte ich studieren?“ um, damit du dich selbst weniger unter Druck setzt.
Du hast auch bestimmt schon so einige gutgemeinte Ratschläge gehört, Empfehlungen, die mitunter eher von den Vorstellungen deines Gegenübers ausgehen als auf deine eigenen einzugehen. Aber es gibt auch sehr gute reflektierte und ehrliche Einschätzungen, besonders von Leuten, die dich sehr gut kennen und kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn es darum geht, was du vielleicht nicht so gut kannst. Letztendlich bleibt aber die Entscheidung doch deine und niemand kann sie dir abnehmen – so sollte es auch sein! Das heißt aber dummerweise gleichzeitig, dass du mit Zweifeln klarkommen musst und du die Studienerfahrung vorab einfach nicht zu 100 Prozent zutreffend erahnen kannst.
Was soll ich studieren?
Gut vorbereiten und informieren kann man sich allerdings sehr wohl, auch wenn sich nichts absolut vorhersagen lässt. Deshalb haben wir eine ganze Kategorie mit Ratgebern zur Vorbereitung auf das Studium erstellt, zum Beispiel zur Bewerbung, zur Wohnungssuche und zur Studienfinanzierung.
In unseren Studiengangsbeschreibungen erläutern wir dir detailliert Studieninhalte, Voraussetzungen und Karriereaussichten von über 100 Studiengängen. Außerdem findest du hier je nach Studiengang Links zu unseren Partnerportalen, die sich eingehend mit bestimmten Fachrichtungen beschäftigen. Eine Übersicht über die wichtigsten Ratgeber mit Tipps zu einzelnen Themen findest du auf unserer Seite zur Studienwahl.
Nachdem du also einmal tief durchgeatmet und dir einen Tee gekocht hast, können wir uns zusammen etappenweise an deine Antwort herantasten.
Corona wirbelt die Studienwelt auf
Wie sich Covid-19 auf den Hochschulbereich auswirkt und wie du trotz Ausbreitung des Coronavirus bei deiner Studienplanung einen kühlen Kopf bewahren kannst, erfährst du in unserem Artikel Mein Studium & Corona.
Was du hier jetzt vielleicht auch erwartest, ist ein Test, der dir dabei hilft, deine eigenen Interessen und Fähigkeiten in Hinsicht auf eine Studienrichtung einzuschätzen. Da ein solcher Test allerdings die Studienrecherche und den Austausch mit Leuten, die entweder selbst auf der Suche sind, gerade mitten im Studium stecken oder das Ganze schon hinter sich gebracht haben, nicht ersetzen kann, wollen wir dich bis dahin mit möglichst vielen anderen Hilfestellungen versorgen. Klar, wir können auf gar keinen Fall deine Familie und deinen Freundeskreis ersetzen, die dich kennen und deren Einschätzung du vertraust. Aber wir haben ein bisschen in unserer Redaktion und unserem eigenen Umfeld gesammelt, wie wir uns die Frage „Was soll ich studieren?“ beantwortet haben und was dann passiert ist.
Du findest die kleinen Einblicke von Menschen mit unterschiedlichen Studienfeldern und Erfahrungen verteilt auf dieser Seite.
Was interessiert mich?
Eine Methode, um dich an dein zukünftiges Studienfach heranzutasten, ist ganz simpel: Was macht dir Spaß? Womit kannst du dich stundenlang beschäftigen, ohne dass dir vorher ein Lehrer gesagt hat, dass du es musst? Hast du im Geschichtsbuch freiwillig weitergelesen, dir für deine eigene Forschung eine Drosophila melanogaster-Zucht angelegt, hast die Nachmittage mit der Theater-AG verbracht oder den neuen Schulrekord im 100-Meter-Lauf aufgestellt?
Natürlich zählen genauso Interessen außerhalb deiner Schullaufbahn: Wenn du ehrenamtlich im Seniorenheim arbeitest oder deiner kleinen Schwester ohne Murren bei den Hausaufgaben hilfst, hast du vielleicht eine soziale und/oder pädagogische Ader. Und wenn du die Wochenenden mit Zocken verbringst, ist eventuell Game Development oder Game Design etwas für dich.
Wenn du nach Interessensgebieten vorgehen möchtest, haben wir eine gute Nachricht für dich: Die Studienwelt teilt sich in unterschiedliche thematische Felder auf, nach denen du vorgehen kannst. Passend dazu haben wir gleich zwei wichtige Seiten für dich erstellt: Einmal unseren Ratgeber „Welche Fachbereiche gibt es?“ Dort erklären wir dir, was sich hinter den jeweiligen Bereichen versteckt. Und dann gibt es natürlich noch unsere Übersichten zu den einzelnen Studienbereichen, als da wären:
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Wirtschaft, Technik & Gesundheit
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Sport, Medien & Gesellschaft
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Sprache, Kultur, Bildung & Psychologie
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Informatik, Umwelt & Recht
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Tourismus, Naturwissenschaften, Kunst & Design
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Hier haben wir noch einmal alle Studiengänge von A-Z für dich:
A
B
C
D
E
- E-Commerce
- Elektrotechnik
- Ergotherapie
- Ernährungswissenschaften
- European Studies
- Eventmanagement
- Eventmarketing
F
- Facility Management
- Film und Fernsehen
- Filmwissenschaft
- Fitnessökonomie
- Forst- und Holzwirtschaft
- Fotografie
G
- Game Design
- General Management
- Geografie
- Germanistik
- Geschichtswissenschaft
- Gesundheitsmanagement
- Gesundheitspsychologie
- Gesundheitswissenschaften
- Grafikdesign
H
- Hebammenkunde
- Hospitality Management
- Hotelmanagement
- Hotel-, Event- und Tourismusmanagement
- Hotel- und Restaurantmanagement
- Human Resource Management
I
- Informationstechnik
- Ingenieurwesen
- Interkulturelles Management
- International Business
- International Management
- International Relations
- IT-Management
J
K
- Kommunikationsdesign
- Kommunikationsmanagement
- Kommunikationswissenschaft
- Kulturwissenschaft
- Kunstgeschichte
- Kunststofftechnik
L
M
- Marketing
- Maschinenbau
- Mathematik
- Mechatronik
- Medien
- Mediendesign
- Medieninformatik
- Medienmanagement
- Medienpädagogik
- Medienproduktion
- Medienpsychologie
- Medientechnik
- Medienwissenschaft
- Medizin
- Medizinpädagogik
- Medizintechnik
- Messe-, Kongress- und Eventmanagement
- Modemanagement
- Musikmanagement
O
P
- Physiotherapie
- Politikwissenschaft
- Polizei
- Produktionsmanagement
- Produktionstechnik
- Psychologie
- Public Health
- Public Management
- Public Relations
Q
R
S
- Sicherheitstechnik
- Sinologie
- Software Engineering
- Soziale Arbeit
- Sozialmanagement
- Sozialpädagogik
- Sozialwissenschaft
- Soziologie
- Sport
- Sportjournalismus
- Sportmanagement
- Sportwissenschaft
- Sprachwissenschaft
- Steuerwesen
- Supply Chain Management
T
U
V
W
- Wirtschaftsinformatik
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Wirtschaftspsychologie
- Wirtschaftsrecht
- Wirtschaftswissenschaft
Z
Nun hat allerdings nicht jeder, der sich in Videospielen verliert, ein Auge für Design, und nicht jede Monopolymeisterin landet im Immobiliengeschäft. Deshalb kommen wir einmal gleich zur nächsten Frage:
Was kann ich gut?
Oft überschneiden sich Interessen und Stärken, denn wenn du etwas gut kannst, macht es dir oft auch Spaß. Manchmal machen dir allerdings bestimmt auch Dinge Spaß, die du, wenn du mal ganz ehrlich ist, vielleicht gar nicht so gut kannst. Da hilft dann ein ehrliches Feedback aus dem Umfeld, bevor man sich vor Dieter Bohlen oder an der Musikhochschule blamiert. Was dich natürlich nicht davon abhalten sollte, diese Dinge weiterhin zu tun, nur könnte es vielleicht frustrierend sein, wenn es in einem entsprechenden Studium damit einfach nicht gut klappt oder die zehnte Bewerbung an der Schauspielhochschule abgelehnt wird.
Aber du musst kein absoluter Star oder Nerd auf einem Gebiet sein, um etwas Bestimmtes zu studieren: Schließlich sollst du im Studium ja lernen und nicht schon alles können und wissen. Behalte aber am besten im Hinterkopf, dass du dich in einem Studium sehr intensiv mit einer Thematik auseinandersetzt und der Umfang und die Tiefe des Stoffs nicht mit einem Schulfach zu vergleichen sind. Zum Beispiel hast du vielleicht Genetik im Biounterricht spannend gefunden, solltest aber wissen, dass Biologie im Studium mit Chemie, Formeln und Laborarbeit verbunden ist – während Bio in der Schule auch gerne mal gewählt wird, um genau dem zu entgehen.
Vermeiden kannst du das Schicksal des zunächst überraschten und dann enttäuschten Studierenden, indem du dir vorab genau ansiehst, welches Fach welche Inhalte hat und welche Schwerpunkte es gibt. Das kannst du einmal in unseren Beschreibungen von Studiengängen und natürlich auf den Webseiten der Unis tun. Achte dabei darauf, die Modulhandbücher und Musterstundenpläne deiner Wunschfächer anzusehen, und zwar nicht nur pro Fach, sondern auch pro Hochschule – jede Hochschule kann Schwerpunkte in Fächern anders setzen, selbst wenn das Fach an Hochschule B den gleichen Namen trägt wie an Hochschule A.
Was will ich später mal machen?
Wie du vielleicht an unseren Erfahrungsberichten bemerken wirst, sind Lebensläufe keinesfalls immer gradlinig. Es gibt sie definitiv, die Wirtschaftsrechtstudentin, die als Redakteurin arbeitet, und die Germanistin, die Accounts managt.
Wir wissen allerdings, dass der Druck, möglichst schnell eine möglichst steile Karriere hinzulegen, immer größer zu werden scheint: Abi nach der 12. Klasse, fix in den Bachelor, am besten mit fünf Praktika und einem Auslandssemester, vielleicht noch einen Master anhängen, danach sofort Traineeship, Volontariat oder eine Juniorposition besetzen und mit 25 voll im Berufsleben stehen? Es soll solche Klippenkletterer geben und wir sind wirklich beeindruckt von den CEOs unter 30, den Chefärztinnen mit 35 und den Top-Anwälten um die 40.
Es gibt allerdings ebenso die Angststörung in den frühen 20ern, die Depressionen Ende 20 und den Burnout Mitte 30. Wir wollen wirklich niemanden bremsen, der sich hohe Ziele steckt, und auch niemanden zum Nichtstun animieren. Es ist nur so, dass nicht jeder Weg zu jedem passen muss, Karriere nicht alles ist und Überflieger nicht automatisch bessere Menschen sind. All das solltest du ruhig im Hinterkopf behalten, wenn du dich fragst, wo dein Leben so insgesamt langgehen könnte.
Nun aber weg von der Achtsamkeitseinheit, zurück zur Frage, was du machen willst: Du musst jetzt keine definitive Antwort darauf finden. Und wie gesagt, es gibt sehr viele Berufe, für die du nicht das eine bestimmte Studium absolviert haben musst. Wenn du noch gar keine Idee hast, wo du beruflich einmal hinmöchtest oder aber so viele Ideen hast, dass die Wahl schwerfällt, hast du mehrere Möglichkeiten, dir Inspiration zu suchen bzw. deine Wahl ein wenig einzuschränken.
Frag dich, was du nicht machen willst
Das Ausschlussverfahren ist schließlich auch ein Verfahren! Oft ist es leichter, definitiv zu sagen, welchem Feld man fernbleiben möchte als in etwa zu sagen, in welches Feld man möchte. Du hättest Mathe am liebsten nach der Grundschule abgewählt? Wir vermuten mal, Mathe, Statistik & Co. als Studium werden nicht deine besten Freunde. Du kannst absolut kein Blut sehen, das war schon immer so und wird immer so sein? Wir raten davon ab, Chirurg/in zu werden. Das soll allerdings nicht heißen, dass sich Vorlieben und Interessen im Laufe des Lebens nicht ändern können, oder dass du dich zu sehr von Vorurteilen gegenüber einem Studiengang leiten lassen solltest. Der Austausch mit (Ex-)Studierenden kann hier ebenfalls hilfreich sein.
Beschreibe deinen zukünftigen Arbeitsalltag
Male dir einmal detailliert aus, wie du dir deinen Arbeitsalltag vorstellst: Möchtest du viel mit Kund/innen arbeiten oder sind dir Tiere, Pflanzen, Computer, Möbel, Raumschiffe oder was auch immer lieber? Hast du deine besten Ideen allein am Schreibtisch oder brauchst du den Austausch im Team? Willst du an der frischen Luft arbeiten oder hast du deine Füße lieber unter der Heizung? Hast du gern die Fäden in der Hand oder hältst du dich lieber im Hintergrund?
All das sind Fragen, die dich immerhin schon grob in eine Richtung leiten können. Aber Vorsicht vor falschen Wegweisern: Oft hat man eine bestimmte Vorstellung von einem Berufsfeld, die Realität kann aber anders aussehen – irgendwas mit Medien ist manchmal auch „nur“ ein Schreibtischjob und die Halbgötter im weißen Kittel mit dem gepolsterten Bankkonto gehen nach 24-Stunden-Schichten im Krankenhaus auf dem Zahnfleisch. Detaillierte Berufsbeschreibungen und Gespräche mit Professionals können mit solchen Irrtümern aufräumen.
Mach einen Termin bei einer Studienberatung
Eine persönliche und individuelle Studienberatung hilft dir unter anderem dann weiter, wenn deine eigenen Recherchen und der Austausch im Freundes- und Familienkreis dich noch zu keinem eindeutigen Ergebnis gebracht haben. Für detaillierte Infos zu bestimmten Fächern und zur Ausräumung von falschen Vorstellungen ist eine Beratung ebenfalls nützlich – verlieren kannst du jedenfalls nichts, außer ein wenig Zeit! Auch nach oder im Studium kann eine (Karriere-)Beratung sinnvoll sein, etwa, falls du das Fach wechseln möchtest oder dich auf dem Jobmarkt orientieren möchtest.
Die Hochschulen selbst bieten Studienberatungen an, oft sogar für einzelne Fachbereiche oder Fächer. Ebenso kannst du bei der Agentur für Arbeit einen Termin vereinbaren und/oder du schaust dich nach einer privaten Beratungsstelle um, die sich oft einen ganzen Tag nur für dich Zeit nimmt (dafür natürlich aber einen nicht unbedingt kleinen Geldbetrag haben möchte). Weitere Infos findest du in unserem Artikel zur Studienberatung.
Jessica, 29, Online-Redakteurin
Wann hast du dir die Frage „Was soll ich studieren?“ gestellt?
Ab dem 12. Schuljahr kam die Frage in meinem Kopf auf. Dass es ein Studium und keine Ausbildung sein sollte, stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest. In welche Richtung es gehen soll, wusste ich allerdings noch nicht. Wirklich ernste Gedanken habe ich mir dann auch erst zum Ende des Abiturs gemacht.
Und wie hast du sie dir beantwortet?
Ich war unter anderem auf einer Studieninformationsmesse und habe mit Freund/innen und Bekannten gesprochen, die bereits studiert hatten. Dabei habe ich jedoch gemerkt: Je tiefer ich in das Angebot abtauche, umso unsicherer werde ich in Bezug auf meinen Studienweg. Die schier unendliche Auswahl hat es mir zunehmend schwerer gemacht, mich für einen Studiengang zu entscheiden. So viele Fächer haben sich interessant angehört und die Entscheidung schien ein enormes Gewicht zu haben. Am Ende hat wohl die Vernunft die Würfel fallen lassen: Das Wirtschaftsrecht Studium kombiniert die zwei für die Arbeitswelt elementaren Disziplinen BWL und Jura miteinander, es ist angesehen, liefert gute Zukunftsaussichten und erstrebenswerte Gehaltsperspektiven.
Was hat dir an deinem Studium gefallen und was nicht?
Am Wirtschaftsrecht Studium hat mir besonders gut gefallen, mich auf ein ganz neues, unbekanntes Terrain zu wagen. Wann hat man vorher schon mal Gesetze studiert, deren Inhalt dann auch wirklich verstanden und diese sinnvoll angewendet? Für mich war das spannendes Neuland. Gefallen hat mir daran wohl außerdem, dass alles so geordnet ist, auf begründeten Gesetzestexten fußt und somit (in den meisten Fällen) Sinn ergibt. Nicht gefallen hat mir allerdings der fehlende Freiraum für Kreativität. Natürlich hört sich das sehr absehbar an. Wer denkt bei Wirtschaftsrecht schon an kreative Ausschweifungen? Aber manchmal merkt man eben erst, was man wirklich will, wenn man genau das Gegenteil macht. So war es bei mir.
Wenn du heute noch einmal entscheiden müsstest, würdest du etwas anders machen?
Einerseits ja, andererseits nein. Bestimmt hätte ich bei einem Studienfach wie Online-Redaktion oder Architektur mehr Erfüllung und Freude am Studium gefunden, aber in gewisser Weise hat mich mein Weg auch geprägt und ich mag, wo ich angekommen bin. Heute bin ich auf einem ganz anderen Karriereweg gelandet. Verschwendete Zeit oder eine absolute Fehlentscheidung war das Wirtschaftsrecht Studium dadurch nicht. Es ist schließlich in vielen Lebenslagen sinnvoll, über ein grundlegendes Verständnis für betriebswirtschaftliche und juristische Zusammenhänge zu verfügen, und sich so clever durch das Leben manövrieren zu können. Ich schätze dieses Wissen und auch die Challenge, die das Studium darstellte – je ne regrette rien!
Gegebene Bedingungen
Nachdem du dich gefragt hast, was dich interessiert, was du kannst und was du nicht möchtest, kannst du das Ganze noch etwas pragmatischer angehen. „Was kann ich studieren?“ kann sich auf bestimmte Rahmenbedingungen beziehen, die gegeben sind oder die du dir selbst setzt.
*Anna, 36, Account Managerin
Wann hast du dir die Frage „Was soll ich studieren?“ gestellt?
Ziemlich spät, erst nach dem Abi.
Und wie hast du sie dir beantwortet?
Ich habe mir überlegt, wo meine Interessen und Stärken liegen, ich habe den Fokus nicht auf die Berufswahl gelegt (ich wusste bis zum Ende des Studiums nicht genau, was ich später mal werden soll :-))
Was hat dir an deinem Studium gefallen und was nicht?
Ich habe es geliebt, mir meine Zeit selbst einteilen zu können und mir Seminare und Vorlesungen selbst auszusuchen. Die Seminare waren aber teilweise nicht so interessant, sodass ich mich oft gefragt habe, was ich hier überhaupt mache. Auf der anderen Seite gab es auch richtig gute und interessante Seminare/Vorlesungen, die ich gerne besucht habe. Leider waren einige Dozierende etwas abgehoben, vor allem in Germanistik. Aber in Philosophie waren sie alle sehr nett und menschlich.
Wenn du heute noch einmal entscheiden müsstest, würdest du etwas anders machen?
Ich denke nicht, das Studium war eine richtig tolle Zeit und ich bereue weder meine Studien- noch meine Städtewahl (Stuttgart und Heidelberg).
*Name von der Redaktion geändert
Gute Noten bzw. guter N.C.
Gute NCs sind zum Beispiel bei Studiengängen wie Psychologie, einigen Medienfächern und natürlich Medizin, Pharmazie, Zahnmedizin und Tiermedizin ein Faktor – diese medizinischen Studiengänge sind so beliebt, dass sie deutschlandweit zentral über hochschulstart.de vergeben werden, also von der Stiftung für Hochschulzulassung. Neben der Abiturnote ist das Abschneiden im „Medizinertest“ am wichtigsten, was uns zum nächsten Punkt bringt.
Tests und Auswahlverfahren
Denn auch Tests und Auswahlverfahren, die vorm Studium absolviert werden müssen oder können, sind ein mögliches Kriterium. Dazu gehören zum Beispiel:
- Der nur einmalig ablegbare Test für Medizinische Studiengänge (TMS), der inzwischen ebenfalls für Tiermedizin herangezogen werden kann. Die Teilnahme ist zwar freiwillig, aber da im Rahmen der Zusätzlichen Eignungsquote (ZEQ) und im Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) von den Hochschulen andere Kriterien als die Abiturnote einbezogen werden müssen und der TMS so gängig ist, solltest du dir genau überlegen, ob ein Skippen des TMS sinnvoll ist.
Für genauere Infos zum Medizinstudium schau dir am besten unser Partnerportal Gesundheit-studieren.com an!
- Pharmazie hat bislang keinen einheitlichen Test zur Studierfähigkeit, seit dem Wintersemester 2020 gibt es aber den PhaST, einen Pharmazie-Studieneignungstest, den einige Unis „austesten“.
- Für den Bachelor Psychologie gibt es in Baden-Württemberg seit dem Wintersemester 2020/21 eine verpflichtende Teilnahme an einem Online-Self-Assessment; hinzu sollte eine freiwillige Teilnahme an einem Studienauswahlverfahren, dem STAV-Psych Baden-Württemberg, kommen, dessen Ergebnis einige Unis in Baden-Württemberg Heidelberg, Freiburg, Mannheim, Tübingen und Ulm in ihrer Auswahl berücksichtigen wollten – aufgrund der COVID-Krise verschiebt sich der Start des STAVs allerdings um ein Jahr.
Weitere Infos zum Psychologie Studium findest du auf unserem Partnerportal Psychologie-studieren.de!
Diverse Auswahlverfahren in Form von …
- persönlichen Gesprächen und/oder
- Bewerbungsmappen (etwa für Architektur, Design, bildende Kunst etc.) und/oder
- Aufnahme-/Eignungsprüfungen (etwa an Musik-, Schauspiel- oder Sporthochschulen).
Sprachkenntnisse
Dass du für sehr viele Studiengänge auf jeden Fall ein bestimmtes Level an Englischkenntnissen nachweisen musst, ist dir vielleicht schon bekannt. Häufig reicht es aus, wenn du durch dein (Fach-)Abizeugnis nachweisen kannst, Englisch in der Schule lang genug belegt zu haben. Sollte das nicht ausreichen – etwa wenn du im Ausland studieren möchtest oder dich auf einen Studiengang auf Englisch bewerben möchtest – gibt es glücklicherweise mehrere international anerkannte Zertifikate, mit denen du das gewünschte Sprachniveau belegen kannst. Die bekanntesten Zertifikate sind TOEFL, IELTS, das Cambridge Certificate und der Pearson Test of English Academic (PTE). Informiere dich vorher auf den Webseiten der Hochschulen, welche Tests sie akzeptieren!
Genaue Infos zu den Tests findest du auf unserem Ratgeber zu Sprachtests.
Natürlich gibt es noch andere wichtige Sprachen neben Englisch, die du zum Teil während des Studiums neu lernen kannst, etwa in Studiengängen wie Hotelmanagement. Für manche Studienfächer – selbst, wenn es nicht mehr so viele sind wie noch vor einigen Jahren – ist zudem das Latinum notwendig, wenn auch häufig erst zum Beginn des Masters.
Selbst gesetzte Bedingungen
Dein Abischnitt ist 1,0, du legst alle Tests mit Bravour ab, kannst singen, tanzen, Flickflack und sprichst 15 Sprachen? Okay, dann bist du wahrscheinlich ein Alien, aber deine Chancen, jeden Studiengang, den du haben willst, zu kriegen, sind ganz gut.
Es kann und wird vermutlich aber so sein, dass du dich bei der Frage „Was soll ich studieren?“ freiwillig selbst einschränkst. Einmal natürlich durch deine Interessen, aber auch durch deine Wünsche bezüglich der äußeren Umstände eines Studiums. Diese sind unter anderem abhängig von mehreren W-Fragen, nämlich „Wie?“, „Wo?“ und „Warum überhaupt?“.
Wie will ich studieren?
Wenn dir ein ganz klassisches Vollzeitstudium an der Uni vorschwebt, ist deine Auswahl natürlich sehr groß. Aber auch, falls du mit anderen Studien- oder Hochschulformen liebäugelst, hast du die Qual der Wahl. Soll es eine Universität oder Fachhochschule sein, hast du den finanziellen Rückhalt, um dich außerdem zwischen privatem und staatlichem Studium zu entscheiden? Und was ist, wenn du schon einen Job hast und trotzdem studieren möchtest? Gehen wir einmal deine Optionen durch.
Damit du den verschiedenen Studienformen schon einmal einige bekannte Hochschulen zuordnen kannst, stellen wir dir hier kurz unsere derzeit am stärksten nachgefragten Partnerhochschulen im jeweiligen Bereich vor (Stand Dezember 2020).
Vollzeitstudium
Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius mit Standorten in Frankfurt/Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und den Studienzentren in Berlin, Düsseldorf und New York gehört mit rund 12.000 Studierenden zu den größten und renommiertesten privaten Bildungseinrichtungen in Deutschland.
Auf unserem Partnerportal Gesundheit-studieren.com (und zahlreichen anderen) findest du weitere Infos zur Hochschule Fresenius.
Duales Studium
IU Duales Studium
Die IU Duales Studium ist eine staatlich anerkannte private Hochschule mit 21 Standorten in Deutschland und Österreich. Das Studienangebot umfasst Bachelorstudiengänge aus ganz unterschiedlichen Bereichen – ob Soziales, Technik, BWL, Marketing, Tourismus oder Personal.
Finde auf unserem Partnerportal Wegweiser-duales-studium.de mehr Informationen und Studiengänge zur IU Duales Studium.
Fernstudium
IU Fernstudium
Das IU Fernstudium setzt auf maximale Flexibilität: Der Lehrstoff ist als Skript oder in Form von Lernvideos und Interactive Books® von überall abrufbar, Studierende können zwischen einem Voll- oder Teilzeitstudium wählen, es gibt keine Präsenzpflicht und der Studienstart ist jederzeit möglich.
Finde auf unserem Partnerportal Studieren-berufsbegleitend.de mehr Informationen und Studiengänge zur IU Fernstudium.
Vollzeit, dual oder Teilzeit?
Die häufigste Variante nach dem (Fach-)Abi ist zwar das ganz „normale“ 40-Stunden-die-Woche-Studium, aber es gibt noch einige Alternativen.
Ein Studium in Teilzeit etwa bietet sich an, wenn du bereits im Berufsleben stehst oder andere Verpflichtungen hast. Manche Hochschulen bieten einige Vollzeitstudiengänge auch in Teilzeit an oder halten in ihren Satzungen fest, dass Vollzeitstudiengänge in Teilzeit absolviert werden können, wenn es triftige Gründe gibt (also zum Beispiel Kinderbetreuung). Ansonsten gibt es unzählige Studiengänge, die du explizit in berufsbegleitender Form in Angriff nehmen kannst – dazu gleich noch mehr im nächsten Punkt.
Wenn Vollzeit dir passend für dich erscheint, du aber darüber hinaus direkt den Einstieg in die Praxis haben möchtest, könnte ein duales Studium eine gute Idee für dich sein. Es gibt dabei mehrere Varianten: In einem ausbildungsintegrierenden dualen Studium etwa absolvierst du parallel zum Bachelor noch eine anerkannte Ausbildung, hast also am Ende gleich zwei Abschlüsse in der Tasche. Du kannst demnach viel gewinnen, hast aber natürlich auch ganz schön viel vor.
Präsenz oder Ferne?
Wir haben ja schon festgehalten, dass du neben dem Beruf studieren kannst. Für viele ist ein solches berufsbegleitendes Studium gleichbedeutend mit einem Fernstudium, das stimmt aber nicht, wenn man es genau nimmt. Denn ein Fernstudium findet (überwiegend) online und/oder ganz klassisch durch den Versand von Studienunterlagen statt, du kannst aber neben dem Job auch in Präsenzveranstaltungen an den Abenden und am Wochenende studieren. Gleichzeitig kannst du ein Fernstudium theoretisch in Vollzeit absolvieren, es ist also nicht nur Berufstätigen vorbehalten.
Beide Formen, berufsbegleitendes Präsenzstudium und Fernstudium, sind nicht unbedingt die typischen Wege, wenn du direkt von der Schule kommst. Aber du kannst ja einmal im Kopf behalten, dass sie eine Option sind, auch falls du dich jetzt erst einmal gegen ein Studium entscheiden solltest und später doch noch studieren möchtest.
Sieh dich für mehr Infos zum Thema auch auf unserem Partnerportal Studieren-berufsbegleitend.de um!
Uni oder FH?
„An der FH lernst du mit den Händen, an der Uni mit dem Geist“. Solche oder so ähnliche Bemerkungen hast du vielleicht schon einmal aufgeschnappt. Gut, sie sind nicht völlig aus der Luft gegriffen, tatsächlich sind Fachhochschulen häufig immer noch praktischer ausgerichtet als Universitäten und arbeiten unter Umständen mit verschulteren Stundenplänen.
Aber seit dem Bologna-Prozess haben sich die Hochschulformen angeglichen; Universitäten bauen Pflichtpraktika sowie das ein oder andere Praxismodul ein und die Stundenpläne sind insgesamt strukturierter geworden. Dafür steht hinter den Abschlüssen von Fachhochschulen kein „(FH)“ mehr und sogar nach einem Studium an einer FH kannst du theoretisch promovieren und dafür an eine Universität wechseln – die Umsetzung dieses Vorhabens mag in der Praxis allerdings manchmal etwas kompliziert sein. Nichtsdestotrotz kannst du dich an der Daumenregel orientieren, dass der wissenschaftliche Diskurs an einer FH nicht so ausgeprägt ist wie an einer Uni; dafür sind an den Unis Veranstaltungen oft größer und du musst dich selbst mehr organisieren.
Ein großer Vorteil von FHs war immer, dass man hier mit Fachabitur studieren kann. Inzwischen gibt es aber immer mehr Universitäten und sogar ganze Bundesländer, die sich für ein Studium mit Fachabitur öffnen. Hierzu erfährst du mehr in unserem Ratgeber „Studieren mit Fachabitur“.
Solltest du nach einem Studium nach einer beruflichen Qualifikation suchen, ist das ebenfalls kein Problem – Meister und Techniker etwa sind im Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) einem Bachelorabschluss gleichwertig (aber nicht gleichartig!), du hast damit also eine Form einer Hochschulzugangsberechtigung in der Hand (für einen Bachelorstudiengang, nicht für einen Master). Informiere dich bei den Unis und FHs direkt, wie du dich mit einer beruflichen Qualifikation bewerben kannst. Weitere Infos findest du auch in unserem Ratgeber „Studieren ohne Abitur“.
Wenn du mehr über die (kleinen) Unterschiede lernen willst, empfehlen wir dir unseren Ratgeber "Universität oder Fachhochschule?".
Privat oder staatlich?
Noch so eine Sache bei der Frage „Was soll ich studieren?“: Wie viel Geld habe ich bzw. will ich investieren? An einer staatlichen Universität zahlst du bei deinem Erststudium in der Regel „nur“ Semestergebühren, also einen Unkostenbeitrag für Semesterticket usw.
Anders sieht es an privaten Hochschulen aus, hier greifst du im Semester (oder im Monat, je nach Berechnungsmodell) etwas tiefer in die Tasche, um für Studiengebühren aufzukommen. Allerdings hast du auch hier die Möglichkeit, dir Finanzierungshilfen zu suchen, als da wären das gute alte BAföG oder private Geldspritzen, etwa durch einen Kredit – letzteres solltest du allerdings immer im Voraus genau durchdenken und, soweit es geht, durchrechnen!
Genaue Infos zur Finanzierung deines Studiums – ob privat oder staatlich, denn selbst an einer „Gratis-Uni“ muss man ja essen und irgendwo wohnen – findest du in unseren Ratgebern zur Studienfinanzierung.
Vera, 36, Unternehmensberaterin
Wann hast du dir die Frage „Was soll ich studieren?“ gestellt?
Am Ende der 12. Klasse. Eine Freundin erzählte, dass sie einen dualen Studienplatz ergattert hatte – da habe ich gemerkt, dass es jetzt schon Zeit ist, sich darüber Gedanken zu machen.
Und wie hast du sie dir beantwortet?
Auf jeden Fall wollte ich dual studieren. Ich wollte so schnell wie möglich finanziell unabhängig von meinen Eltern sein und gleichzeitig aus der Praxis lernen. Ich mochte immer schon Mathe (aber nur "solide" Mathematik, kein abgedrehtes, theoretisches Zeug), und Kontakt mit Menschen. Dass mir auch unternehmerisches Denken liegen könnte, hatte ich schon früh vermutet. Somit habe ich mich vor allem um BWL-Studienplätze beworben. VWL hätte ich ebenfalls spannend gefunden, da gab es aber kaum Plätze im dualen Studium.
Was hat dir an deinem Studium gefallen und was nicht?
Als großen Vorteil habe ich empfunden, dass die Vorlesungen eher verschult waren und in kleinen Gruppen stattfanden. Unsere Dozierenden konnten auf den Einzelnen und seine Fragen eingehen – sie waren in der Regel Praktiker/innen. Wir haben dementsprechend für die Praxis gelernt und Aufgaben kamen direkt aus dem Arbeitsalltag, etwa „Hier ein Kreditantrag aus meiner Bank – Wie würdet ihr entscheiden? Warum? Wo sind in diesem konkreten Antrag ‚Alarmzeichen‘ auf die man achten muss?“ In meinen Praxisphasen konnte ich das Gelernte konkret anwenden - und wiederum Fragen für die Theoriephasen mitnehmen. Das Konzept hat offensichtlich gut funktioniert, denn nach dem Studium hatten fast alle Studierende meines Jahrgangs ein konkretes Angebot ihres Arbeitgebers auf dem Tisch. Schade fand ich, dass wissenschaftliches Arbeiten und Diskurs keine (hohe) Priorität hatten. Aspekte wurden häufig nur aus einer Perspektive betrachtet (z. B. zum Thema Geldpolitik gibt es ja sehr kontroverse Thesen – wir lernten häufig nur die, die die jeweilige Lehrperson vertrat). Außerdem war das Studium insgesamt eher zeitintensiv und mit vielen Verpflichtungen verbunden, wobei die Wahlfreiheiten gleichzeitig gering waren: Der Stundenplan sah für alle Studierenden mehr oder weniger gleich aus.
Wenn du heute noch einmal entscheiden müsstest, würdest du etwas anders machen?
Nein. Vielleicht würde ich mich noch etwas früher (2-1,5 Jahre vor gewünschtem Studienstart) vorbereiten, um eine größere Auswahl zu haben.
Mehr Infos zum dualen Studium findest du auf unserem Partnerportal Wegweiser-duales-studium.de.
Wo will ich studieren?
„Was soll ich studieren?“ ist für manche eine Frage des „Wo kann ich oder wo möchte ich mein Wunschfach studieren?“ Wenn du dich für ein eher seltenes Fach entscheidest, ist die Ortswahl vielleicht eh schon recht eingeschränkt, und falls du dich über die zentrale Studienvergabe bewirbst, kannst du zwar Ortswünsche angeben, hältst das Zepter aber nicht in der Hand. So ähnlich kann es bei allen Fächern verlaufen – man wird leider nicht immer dort angenommen, wo man unbedingt hinmöchte. Du sollest dich deshalb immer an mehreren Hochschulen bewerben, es kann nie schaden, einen Plan B (und C und D…) zu haben.
Da wir hier aber von „selbst gesetzten“ und nicht von „gegebenen“ Bedingungen sprechen, meinen wir eigentlich etwas anderes: Manchen zukünftigen Studierenden ist es sehr wichtig, in einer bestimmten Region zu studieren und sie nehmen dann eventuell Abstriche bei der Studienwahl in Kauf. Sei es, weil sie eine starke Heimatverbundenheit haben oder sie in der Nähe der Familie bleiben möchten. Das ist auch völlig okay, nur solltest du immer abwägen, ob sich ein Tapetenwechsel (für eine Weile) nicht doch in vielerlei Hinsicht lohnen könnte, für das Studium selbst und die Erfahrungen, die du außerhalb der eigenen „comfort zone“ machst.
Falls du Inspiration hinsichtlich deiner Studienstadt brauchst, findest du auf vielen unserer Artikel zu den Studiengängen gleich Infos dazu, wo du das jeweilige Fach studieren kannst, entweder in der eingebetteten Datenbank oder in unseren Infos zu fünf der beliebtesten Uni-Städte Deutschlands: Köln, Hamburg, Berlin, München und Münster.
Warum will ich studieren?
So, da präsentieren wir eine der allerwichtigsten Fragen einfach mal ganz am Ende unseres Artikels. Das liegt daran, dass wir davon ausgegangen sind, dass du dir schon sicher bist, dass es ein Studium werden soll.
Aber: Es ist vollkommen okay, sich gegen ein Studium zu entscheiden! Auch eine Berufsausbildung ist ein guter Einstieg ins Berufsleben und besonders mit Weiterbildungen hast du gute Verdienstchancen. Falls du unsicher bist, schau dir unseren Ratgeber „Studium oder Ausbildung?“ an. Außerdem gibt es (direkt nach der Schule) Alternativen wie ein Gap Year, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Praktika und diverse andere Unterfangen, durch die du erst einmal herausfinden kannst, was du eigentlich möchtest.
Was dir in Bezug auf ein Studium noch weiterhelfen kann, sind die oben schon genannten Studienberatungen oder Angebote, um die Hochschule selbst oder sogar gleich das Unileben kennenzulernen. Dazu gehören zum Beispiel Infotage, auf denen du dich mit Mitarbeiter/innen und Studierenden der Uni austauschen kannst, seit Corona passiert das auch immer häufiger rein virtuell. Zudem gibt es das Schnupperstudium, das sich meist über einige Tage erstreckt oder das Orientierungsstudium – zu letzterem haben wir einen ausgiebigen Ratgeber für dich geschrieben, denn beim Orientierungsstudium gehst du in der Regel für ein ganzes Semester zur Hochschule und kannst ggf. sogar Leistungen erbringen, die sich auf ein zukünftiges Studium anrechnen lassen.
Abgesehen davon gilt immer: Reden, reden, reden, mit deinen Freund/innen, deiner Familie, Studienabsolvent/innen und wer auch immer dir geeignet erscheint. Aber nicht reinreden lassen, denn die Antwort auf „Was soll ich studieren?“ entscheidet letztendlich über dein Leben, nicht über das von anderen Menschen.