Motivationsschreiben
Manche Hochschulen verlangen ein Motivationsschreiben bei der Bewerbung. Aber was gehört alles da rein? Und wie lang sollen die Ausführungen werden? Wir haben die Antworten für dich!
Inhaltsverzeichnis
Manche Hochschulen verlangen neben den üblichen Bewerbungsunterlagen für einen Studienplatz auch noch ein Motivationsschreiben. Besonders bei privaten Anbietern wirst du sehr häufig über die Anforderung eines Motivationsschreibens stolpern, aber auch wenn du dich für ein Auslandssemester oder -studium oder für einen Masterstudiengang bewirbst, gehört ein Motivationsschreiben (bzw. in Englisch „Letter of Motivation“) häufig zu den Bewerbungsvoraussetzungen.
Was ist ein Motivationsschreiben?
Die Hauptaufgabe eines Motivationsschreibens ist es, darzulegen, warum ausgerechnet du der perfekte Kandidat für diesen Studienplatz bist. Denn die Studienplätze sind begehrt und oft gibt es mehr Bewerber als Plätze. Da ist es logisch, dass die Hochschulen nur die besten Bewerber wollen. Mit einem Motivationsschreiben hast du die Chance, die Prüfer davon zu überzeugen, dass du wirklich mit Begeisterung hinter dem Studiengang stehst und nicht nur aus Alternativlosigkeit diesen Studiengang ausgewählt hast.
Stell dich und deine Stärken positiv vor
Mit dem Motivationsschreiben wollen die Hochschulen dich außerdem persönlich etwas genauer kennenlernen. Durch die längeren und individuellen Ausführungen in solch einem Schreiben ist das besser möglich als einfach nur durch einen Lebenslauf. Nutze also die Chance, dich und deine Stärken positiv darzustellen.
Tipp: Wenn dir einfach keine vernünftige Argumentation einfällt und du um jedes Wort kämpfen musst, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Studiengang vielleicht doch nicht die richtige Wahl für dich ist.
Tipps zu Aufbau, Inhalt und Umfang
Der erste Tipp: Starte damit, dir erst einmal nur Notizen zu machen, Ideen und Argumente lose zu sammeln und diese erst im zweiten Schritt auszuformulieren. Das nimmt dir auch etwas die Angst vor dem leeren Blatt Papier, bei dem man oft nicht weiß, wie und womit man anfangen soll.
Inhalt
Wie schon gesagt, ist das Hauptmotiv beim Motivationsschreiben die Begründung, warum du der geeignete Kandidat für das Studium bist. Lass dir also ein paar unschlagbare Begründungen dafür einfallen, warum du, der Studiengang und die Hochschule ein perfektes Team bilden. Dabei kann es nicht schaden, dein Schreiben wie in der Schule gelernt, in Einleitung, Hauptteil und Schluss zu gliedern.
Folgende Fragen sollten eigentlich in jedem Schreiben beantwortet werden:
- Warum möchte ich diesen Studiengang studieren?
- Welche Aspekte des Studiengangs (Projekte, Wahlfächer, Studienschwerpunkte) sprechen dich besonders an und warum?
- Warum habe ich mich für diese Hochschule oder Universität entschieden?
- Welche Fähigkeiten, Interessen und/oder Erfahrungen bringe ich mit, die hilfreich für das Studium und den Studiengang sind?
- Welche Ziele möchtest du mit dem Studium erreichen? (beruflich, evtl. wenn es passt, auch privat)
Vermeide Standardfloskeln
Es ist sehr schwierig, bei einem Motivationsschreiben nicht automatisch in die schon so oft gehörten Standardfloskeln abzurutschen und damit ein Schreiben anzufertigen, dass die Prüfer schon Hunderte Male gelesen haben.
Erst recht, wenn du dir einige Beispiel-Schreiben im Internet durchgelesen hast, ist man in Versuchung, einige Formulierungen einfach so zu übernehmen. Doch das solltest du auf jeden Fall vermeiden! Denn die Prüfer lesen so viele Motivationsschreiben, dass sie sehr schnell merken, wer sich Mühe gegeben hat und die Argumentation selbst geschrieben hat und wer es sich durch schnelles Copy & Paste einfach gemacht hat.
Das heißt nicht, dass du das Rad neu erfinden musst. Aber um aus der Masse positiv hervorzustechen, ist es auf jeden Fall besser, sich etwas eigenes zu überlegen. Denn ob deine Argumente stimmig sind, können geübte Prüfer schnell erkennen.
Übertreibe es nicht
Stell dich positiv dar, aber übertreibe es nicht durch eine Häufung von Superlativen und Übertreibungen. Auch das merken die Prüfer sehr schnell. Bleib stattdessen mit deinen Aussagen bei der Wahrheit, dann kommst du automatisch authentisch rüber. Denn spätestens beim persönlichen Vorstellungstermin werden die Mitarbeiter der Hochschule sonst merken, dass dein Motivationsschreiben nicht so richtig zu deinem Auftreten passt.
Kenne den Studiengang
Wenn du dich im Schreiben explizit auf den Studiengang und/oder die Hochschule beziehst, merken die Prüfer, dass du dich ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt hast und ein echtes Interesse am Fach hast. Erwähne also ruhig, welcher spezielle Aspekt des Studiums dich besonders interessiert bzw. angesprochen hat.
Korrektur lesen lassen
Ein kleiner Tipp, der aber doch so wichtig ist: Lass dein Motivationsschreiben am besten von mindestens einer weiteren Person Korrektur lesen. Nicht nur, dass man selbst eigene Rechtschreibfehler und Flüchtigkeitsfehler schnell übersieht. Man selbst ist auch so drin im Thema, dass einem vielleicht komische Zusammenhänge nicht mehr auffallen. Freunde und Familienmitglieder können also mit etwas Abstand viel besser bewerten, ob deine Argumentation schlüssig und überzeugend ist und deine Persönlichkeit im Text erkennbar ist.
Umfang
Ein Motivationsschreiben umfasst in der Regel höchstens zwei DIN A4-Seiten, eine ist aber in der Regel absolut ausreichend. Denn du sollst ja keine Autobiographie verfassen, sondern in präzisen Formulierungen deine Motivation und deine Fähigkeiten darstellen.