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Bachelor of Science

Bachelor of Science – was ist das denn? Wir erklären es dir und geben dir nützliche Infos zu den Voraussetzungen, der Dauer und den Kosten. Und das Beste: Wir listen dir direkt die passenden Studiengänge auf.

Bachelor of Science: Was ist das?

Der Bachelor of Science (B.Sc.) gehört neben dem Bachelor of Arts (B.A.) zu den häufigsten Bachelorabschlüssen. Der Bachelor ist der erste akademische Abschluss und berufsqualifizierend. Du kannst also mit einem Bachelor of Science direkt in den Beruf starten. Aber der B.Sc. qualifiziert dich auch für ein Masterstudium und eine anschließende Promotion.

Der Bachelor of Science wird hauptsächlich in den Naturwissenschaften Studiengängen (zum Beispiel Biologie, Chemie, Physik) verliehen. Aber auch viele technische Studiengänge wie beispielsweise Informatik oder Maschinenbau können mit einem B.Sc. abschließen.

„Grauzone“ Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwesen

Genauso wie beim Bachelor of Arts gibt es auch beim Bachelor of Science eine gewisse Schnittmenge an Studiengängen, die nicht nur mit einem B.Sc. abschließen. Der gleiche Studiengang kann also an der einen Hochschule mit einem B.A. enden, an der anderen Hochschule dagegen mit einem B.Sc.

Das ist vor allem im Bereich der Wirtschaftswissenschaften der Fall, wenn ein BWL Studium zum Beispiel etwas technischer bzw. mathematischer ausgerichtet ist als an anderen Hochschulen. 

Im technischen Bereich gibt es ebenfalls diese „Grauzone“: Im Ingenieurwesen gibt es Studiengänge, die beim Anbieter A beim Bachelor of Science einsortiert sind, beim Anbieter B dagegen mit einem Bachelor of Engineering abschließen.

Der Grund dafür ist, dass letztendlich die Hochschulen ihre Studiengänge selbst einsortieren dürfen. Ist eine Hochschule eher technisch aufgestellt, wirst du dort beispielsweise bei den Wirtschaftswissenschaften den Bachelor of Science finden, weil die Studiengänge dort dementsprechend auch eher einen technischen Schwerpunkt haben. Allerdings ist das auch nicht immer der Fall.

Student steht an Tafel und löst mathematische GleichungSolltest du dich also für einen Studiengang in Wirtschaftswissenschaften oder Ingenieurwesen interessieren, ist es ratsam, sich im Vorfeld den Lehrplan genau anzusehen und sich mit den Inhalten vertraut zu machen. (Das solltest du allerdings im besten Fall immer tun, nicht nur, wenn es um den Abschluss geht.)

Und lass dir nichts erzählen: Irgendwelche Freunde, Verwandte oder Foren-User werden immer der Meinung sein, dass ein Bachelor of Science wertvoller wäre als ein Bachelor of Arts, weil der B.A. nur in sogenannten „Laberfächern“ oder sogar nur in künstlerischen Fächern vergeben wird. Mal davon abgesehen, dass das falsch ist, weil zum Beispiel die Geisteswissenschaften nicht weniger wert sind als Naturwissenschaften, werden die verschiedenen Bachelorabschlüsse auch nicht unterschiedlich gewertet.

Hier ein kurzer Überblick über die Bachelorabschlüsse:

  • Bachelor of Science: Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, Humanwissenschaften
  • Bachelor of Arts: Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften
  • Bachelor of Engineering: Technik, Ingenieurwesen
  • Bachelor of Education: Lehramt, Pädagogik
  • Bachelor of Fine Arts: Kunst
  • Bachelor of Laws: Jura, Recht

Passende Studiengänge für einen B.Sc.

Welche Studiengänge bieten einen Bachelor of Science an? Hier findest du eine Auswahl:

Dauer und Ablauf des Bachelor of Science

Dauer

Die Regelstudienzeit beträgt sechs bis acht Semester, also drei bis vier Jahre. Wie lange genau, hängt neben dem Studienfach auch von der Hochschule ab. Manche Hochschulen haben ein obligatorisches Auslandssemester und/oder Praxissemester, wodurch sich das Studium in der Regel mindestens um ein Semester verlängert.

Je länger das Studium angesetzt ist, desto mehr ECTS bekommst du dafür. Für ein sechssemestriges Studium bekommst du normalerweise 180 ECTS, sieben Semester enden mit 210 ECTS und 8 Semester dementsprechend mit 240 ECTS. Das kann Vorteile für dein Masterstudium haben, da manche Masterstudiengänge nur auf drei Semester angelegt sind und daher als Voraussetzung 210 Credit Points im Bachelor angeben, ganz selten sogar 240 ECTS.

Aber keine Sorge: Wenn du „nur“ 180 ECTS im Bachelor gemacht hast, aber 210 für den Master verlangt werden, kannst du normalerweise die fehlenden Punkte in einem zusätzlichen Semester nachholen.

Ablauf

Im Bachelorstudium gibt es das sogenannte Grundstudium, das bis zum dritten oder vierten Semester dauert und in dem die fachlichen Grundlagen vermittelt werden. Daran schließt das Hauptstudium an, in dem du dich durch die Wahl von Schwerpunkten bzw. Wahlpflichtfächern spezialisieren kannst.

Im letzten Semester wird in der Regel die Bachelorthesis geschrieben. Beim Bachelor of Science ist es oft der Fall, dass du deine Thesis bei einem Praxispartner schreibst und damit auch direkt Einblicke ins Berufsleben sammeln kannst.

Studentin lacht in die KameraAuslands- und Praxiserfahrung spielen eine immer größere Rolle im Studium. Daher wird in vielen Studienfächern mindestens ein Semester für ein Auslandssemester/Praxissemester freigehalten. Gerade an privaten Hochschulen wird sowohl das Auslandssemester als auch ein Praxissemester durch Kooperationen mit ausländischen Hochschulen und Firmen vereinfacht. Aber auch wenn kein Auslandssemester im Curriculum vorgesehen ist, hast du zum Beispiel mit dem Erasmus-Studium immer die Möglichkeit, im Ausland zu studieren.

Studienformen

Die Studienformen beim Bachelor of Science sind vielfältig. Für die meisten Abiturienten ist natürlich das klassische Vollzeitstudium am interessantesten, aber auch das duale Studium wird immer beliebter, da es neben den wissenschaftlichen Kenntnissen auch viel Praxiserfahrung vermittelt. Aber auch wer sich für eine berufsbegleitende Variante oder ein Fernstudium interessiert, hat viele Möglichkeiten und wird sicher das passende Studium für sich finden.

Wie viel kostet ein Bachelor of Arts?

Eine Frage, die sich fast jeder Studieninteressierte stellt: Was kostet ein Studium? Die Antwort ist nicht ganz einfach, aber klar ist: Ein Studium kostet Geld – immer. Dabei sind noch nicht mal die Kosten für die Uni oder Hochschule gemeint, sondern auch die Lebenshaltungskosten: Miete, Lebensmittel, Studienmaterial, Fahrtkosten, Hobbies, …

Du wirst also auf jeden Fall Geld brauchen für dein Studium. Doch wie viel genau, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Denn je nachdem, ob du privat oder staatlich studierst, musst du bei privaten Anbietern mit ca. 10.000-15.000 Euro Studiengebühren für das ganze Studium rechnen.

An staatlichen Hochschulen kommst du dagegen mit durchschnittlich ca. 300 Euro pro Semester und damit insgesamt mit ca. 1.800 Euro für sechs Semester hin. Auch hier gibt es Unterschiede, denn an manchen Unis liegen die Semesterbeiträge bei ca. 100 Euro (dafür ist dann in der Regel kein Semesterticket für den ÖPNV enthalten), bei anderen belaufen sich die Kosten auf ca. 400 Euro.

Finanzierung

Da ein Studium Geld kostet, kommt bei vielen Studieninteressierten früher oder später die Frage nach der Studienfinanzierung auf. Denn wie erwähnt: Auch ohne hohe Studiengebühren brauchst du Geld zum Leben. Doch die Möglichkeiten für eine Finanzierungshilfe sind vielfältig: Kindergeld, BAföG, Studienkredit, Nebenjob, Stipendium – wer auf Unterstützung angewiesen ist, sollte eine Möglichkeit zur Finanzierung finden.

Unser Tipp

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Voraussetzungen und Bewerbung

Voraussetzungen

Die Voraussetzungen für einen B.Sc. sind grundsätzlich nicht anders als für andere Bachelorabschlüsse. In erster Linie ist die Hochschulreife nötig, also das Abitur, Fachabitur oder die fachgebundene Hochschulreife.

Eventuell gibt es weitere Anforderungen der Hochschule, zum Beispiel bestimmte Fremdsprachenkenntnisse, ein Vorpraktikum oder eine Eignungsprüfung. Dafür solltest du dich aber direkt bei den entsprechenden Hochschulen informieren, da die Anforderungen sehr individuell sein können und vom Studiengang abhängen.

Bewerberin bei persönlichem BewerbungsgesprächWer keine Hochschulreife hat, muss aber nicht gleich aufgeben. Studieren ohne Abitur wird immer beliebter und die meisten Hochschulen bieten mittlerweile an, ein Studium über eine berufliche Qualifikation zu beginnen. Dazu zählen zum Beispiel der Meistertitel oder andere Aufstiegsfortbildungen oder auch eine abgeschlossene Ausbildung mit anschließender (mehrjähriger) Berufserfahrung.

Auch für das Studium ohne Abitur gilt: Informiere dich direkt bei der Hochschule, falls du Interesse daran hast, denn auch die Anforderungen für diese Variante sind vom Anbieter abhängig.

Bewerbungen

Auch bei der Studienbewerbung muss zwischen privater und staatlicher Hochschule unterschieden werden.

Staatliche Hochschule/Universität

Beim Bewerbungsablauf musst du unterscheiden, ob der Studiengang zulassungsfrei ist. Wenn das der Fall ist, hast du Glück gehabt, denn dann kannst du deine Unterlagen einfach bei der Uni einreichen und kannst dir ziemlich sicher sein, dass du einen Studienplatz bekommst. Wenn dein Zulassungsbescheid bei dir eintrifft, kannst du dich einfach immatrikulieren und auf den Beginn des Semesters warten.

Aber sehr viele Studiengänge an staatlichen Hochschulen sind zulassungsbeschränkt, entweder weil es mehr Bewerber als Plätze gibt oder weil das Fach beispielsweise einen Eignungstest oder ein Vorpraktikum voraussetzt.

Gibt es mehr Bewerber als Studienplätze, greift an öffentlichen Unis normalerweise der NC. Das heißt, dein Abischnitt ist ein wichtiges Kriterium für deine Zulassung. Liegt der NC beispielsweise für Informatik bei 2,1, dein Abischnitt aber bei 3,4, stehen die Chancen schlecht, dass du direkt zugelassen wirst. In dem Fall wirst du wahrscheinlich Wartesemester sammeln müssen.

Private Hochschulen

Private Hochschulen haben auch zulassungsfreie Studiengänge, allerdings muss man sagen, dass schon die Studiengebühren eine gewisse Hürde darstellen. Häufig ist es so, dass es keine speziellen Zugangsvoraussetzungen gibt, sondern die Plätze nach der Reihenfolge der Bewerbungen vergeben werden.

Sollte es Beschränkungen geben, laufen diese nicht über einen NC, sondern über ein individuelles Bewerbungsverfahren, das sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden kann. Dazu gehören in der Regel ein Motivationsschreiben, ein persönliches Gespräch und eventuell eine Eignungsprüfung.

Bachelor of Science oder Bachelor of Arts – was ist besser?

Die Gerüchte, dass ein Bachelor of Science „besser“ ist als ein Bachelor of Arts beispielsweise, halten sich gerade unter Nicht-Studierenden hartnäckig. Das kommt daher, dass Naturwissenschaften häufig als schwerer und relevanter angesehen werden als Geisteswissenschaften.

Doch wenn du dich zwischen einem B.Sc. und einem B.A. entscheiden musst, solltest du nur nach den Inhalten gehen. Denn ein Bachelor ist ein Bachelor und innerhalb der verschiedenen Bachelorabschlüsse gibt es keine Wertung!

Auf unserer Seite zu den Studienabschlüssen haben wir dir noch ausführlichere Infos zum Unterschied Bachelor of Arts und Bachelor of Science zusammengestellt.

Nach dem Bachelor of Science ein Master of Arts – geht das?

Ist nicht die Regel, kommt aber vor: Du hast einen Bachelor of Science gemacht und möchtest jetzt einen Master anhängen. Doch dieser schließt mit einem Master of Arts ab. Geht das?

Grundsätzlich ist das kein Problem. Denn ein Bachelor befähigt dich zum Masterstudium und da spielt es erst mal keine Rolle, ob Arts oder Science.

Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht: Denn die meisten Masterstudiengänge sind konsekutiv, das heißt, sie bauen auf das Bachelorstudium auf und vertiefen bzw. spezialisieren dein bereits vorhandenes Wissen noch einmal. Das bedeutet, dass du in der Regel nicht einfach von einem geisteswissenschaftlichen Bachelor auf ein naturwissenschaftliches Masterstudium wechseln kannst.

Manchmal haben die Masterstudiengänge allerdings bestimmte Voraussetzungen, zum Beispiel eine gewisse Anzahl an ECTS in einem bestimmten Bereich (z. B. BWL), diese musst du natürlich erfüllen können. Aber im gleichen Fachbereich ist ein Wechsel von Arts zu Science oder umgekehrt normalerweise kein Problem.

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